Allgemeine Ratschläge
Allgemeine Ratschläge
Ein Aquarium zu pflegen ist ein interessantes und unkompliziertes Hobby, das aber auch den Fortgeschrittenen unzählige Möglichkeiten bietet.
Als Einsteiger lassen Sie sich am besten von Ihrem Zoofachhändler oder von anderen Aquarianern beraten. Ihr Rat und ihre Erfahrung sind meist von unschätzbarem Wert. Die Betreiber von Aquariengeschäften sind oft selbst in erster Linie Aquarianer. Sie sind von daher darauf bedacht, dass Sie Freude am Hobby haben und lernen, wie es am besten zu betreiben ist. Allerdings weisen nicht alle Geschäfte die gleiche Qualität auf, sodass man einige Dinge beachten sollte:
- Falls Sie bereits Leute kennen, die schon längere Zeit Aquarianer sind, lassen Sie sich von Ihnen Fachgeschäfte empfehlen.
- Die allgemeine Sauberkeit des Ladenlokals ist ein guter Hinweis auf die Qualität des Geschäfts.
- Achten Sie auf eine große Auswahl, sowohl bei Fischen als auch bei Geräten und Zubehör.
- Prüfen Sie, ob sich in den Aquarien kranke oder tote Fische befinden. Findet man tote oder infizierte Fische, ist das im Allgemeinen kein gutes Zeichen.
- Gute Zoohändler werden Sie bereitwillig und gern beraten.
Ein gut geführtes Zoofachgeschäft wird in der Regel das Wissen und die Erfahrung des Inhabers und seiner Mitarbeiter widerspiegeln. Wir empfehlen außerdem, ein bewährtes Buch anzuschaffen, das einen guten Überblick über die Aquaristik bietet. Es gibt ein weites Spektrum aquaristischer Publikationen, von der grundlegenden Einsteigerliteratur bis zu Büchern über sehr spezielle Themenbereiche. Wenn Sie eine Aquarienzeitschrift abonnieren, bleiben Sie im Hinblick auf die Entwicklung neuer Produkte und Fortschritte in der Fischpflege auf dem Laufenden und erhalten viele nützliche Artikel, Ratschläge und Tipps. Wenn Sie bereits einen Aquarianer kennen, fragen Sie ihn um Rat, denn andere Liebhaber des Hobbys sind oft die beste Informationsquelle. Vielleicht möchten Sie auch einem örtlichen, nationalen oder internationalen Verein beitreten, denn diese Gesellschaften sind eine unschätzbare Wissensquelle. Auch das Internet nimmt als aquaristisches Forum in allen Bereichen der Fischpflege immer mehr an Bedeutung zu.
Algen bekämpfen
Bei der Bekämpfung von Algen sollten Sie die folgenden Dinge berücksichtigen:
1. das Ausmaß des Algenwuchses in Ihrem Aquarium,
2. die Gegenwart von algenfressenden Fischen (Harnischwelse, Otocinclus, Siamesische Rüsselbarbe und andere) und Krebstiere (Garnelen und andere),
3. den Einsatz von Kohlendioxid und/oder Pflanzendüngern,
4. den Einsatz von speziellem Bodengrund und
5. den Einsatz von Wasseraufbereitungsmitteln.
1. Das Ausmaß des Algenwuchses in Ihrem Aquarium
Wenn sich große Algenmengen in Ihrem Aquarium befinden, ist es sinnvoll, vor und während der Behandlung so viele Algen wie möglich von Hand zu entfernen. Große Mengen abgestorbener Algen verschlechtern die Wasserqualität deutlich. Der Zersetzungsprozess entzieht dem Wasser Sauerstoff und belastet es. Man kann das mit dem Rasenmähen vergleichen. Wenn das Gras nicht lang ist, kann man den Rasenschnitt einfach liegen lassen. Wenn es aber lang ist und der Rasenschnitt nicht entfernt wird, wird das Gras darunter gelb werden.
2. Die Gegenwart algenfressender Bewohner
Wenn sich algenfressende Fische oder Krebstiere in Ihrem Aquarium befinden, sollte man sie davor schützen, zuviele abgestorbene Algen zu fressen. Da sich die Algen bereits zersetzen, können die Tiere leicht viele von ihnen aufnehmen, was für sie jedoch gesundheitsschädlich ist.
3. Einsatz von Kohlendioxid und/oder Pflanzendünger
Die meisten Algen nutzen die gleichen Nährstoffe wie die Aquarienpflanzen. Wenn Sie also Algen vernichten wollen und gleichzeitig Kohlendioxid und/oder Pflanzendünger einsetzen, werden Sie möglicherweise wenig Erfolg haben. Einerseits bekämpfen Sie jetzt die Algen, düngen sie aber andererseits. Deshalb sollten Sie während der Behandlung die Kohlendioxidversorgung abschalten und keinen Pflanzendünger ins Wasser geben.
4. Einsatz von gedüngtem Bodengrund
Für gedüngten Bodengrund gilt das Gleiche wie für den Einsatz von Kohlendioxid und Pflanzendüngern. Der Bodengrund gibt Stoffe ab, die das Pflanzenwachstum fördern und somit auch den Algen nützen. Gedüngter Bodengrund enthält auch sogenannte Chelatoren, die diese Stoffe nach und nach freisetzen. Unter Umständen werden von ihnen auch andere Stoffe gebunden.
5. Einsatz von Wasseraufbereitungsmitteln
In den meisten Fällen bereiten normal dosierte Wasseraufbereitungsmittel keine Probleme. Bei übermäßigem Gebrauch können Wasseraufbereiter (Entchlorer, Schwermetallbinder) wegen ihrer starken Bindungsfähigkeiten die Effektivität von Heil- oder Algen- und Schneckenbekämpfungsmitteln verringern oder sogar mit ihnen reagieren. In den meisten Fällen reicht es aus, zum Wasserwechsel normales Leitungswasser zu benutzen (falls es gechlort sein sollte, braucht man es nur vorher zu belüften). Weitergehende Informationen finden Sie unter "Tipps & Tricks", Thema "Wasseraufbereitungsmittel".
Wasseraufbereitungsmittel
1. Einleitung
Wasseraufbereiter werden regelmäßig eingesetzt, um Chlor zu entfernen und Schwermetalle zu binden (etwa Kupfer, Zink oder Blei). Vor allem sollen sie jedoch die Schleimhäute der Fische schützen.
In den meisten Fällen bereiten normal dosierte Wasseraufbereitungsmittel keine Probleme. Bei übermäßigem Gebrauch können Wasseraufbereiter (Entchlorer, Schwermetallbinder) wegen ihrer starken Bindungsfähigkeiten die Effektivität von Heil- oder Algenbekämpfungsmitteln verringern oder sogar mit ihnen reagieren.
2. Wie sie wirken
Wasseraufbereiter binden nicht nur Chlor und Schwermetalle, sondern auch die Wirkstoffe in Heil- oder Algen- und Schneckenbekämpfungsmitteln (nicht nur die überschüssigen Anteile, wie manchmal behauptet wird). Leider kann ein Wasseraufbereiter nicht zwischen "nützlichen" Stoffen und anderen unterscheiden.
3. Wann Sie sie brauchen
Sie benötigen einen Wasseraufbereiter, wenn:
- Sie ein neues Aquarium einrichten.
- Sie kein Leitungswasser für Ihr Aquarium benutzen. Zum Trinken geeignetes Leitungswasser enthält keine Schwermetalle, so dass man sie auch nicht entfernen oder binden muss.
- Ihr Leitungswasser Chlor enthält. Man kann beim Duschen recht gut riechen, ob das der Fall ist. In diesem Fall reicht es aus, das Wasser mit einer Membranpumpe gut zu belüften oder es über einen Duschkopf oder mit einer Gießkanne zulaufen zu lassen.
4. Wie man sie entfernt
Wasseraufbereitungsmittel können sogar über ein Jahr lang aktiv bleiben. Ihre Wirkstoffe können nur über einen Wasserwechsel aus dem Aquarium entfernt werden.
Lösung: Führen Sie einen 50%igen Wasserwechsel mit Leitungswasser in Trinkwasserqualität durch, ohne Wasseraufbereiter zuzusetzen*. Falls notwendig, wiederholen Sie den Wasserwechsel noch einmal.
* Falls Ihr Wasser Chlor enthält, können Sie es leicht entfernen, indem Sie das Wasser 24 Stunden lang mit einer Membranpumpe belüften, beim Wasserwechsel einen Duschkopf oder eine Gießkanne einsetzen oder es vor dem Einfüllen ins Aquarium über frische Aktivkohle filtern.
Chemisch wirksame Produkte
1. Adsorbierende Filtermaterialien
Adsorbierende Filtermaterialien wie Aktivkohle und Zeolith werden benutzt, um schädliche Stoffe (etwa Nitrite und Nitrate) aus dem Aquarienwasser zu entfernen. Man kann mit ihnen auch die Wirkstoffe von Heilmitteln oder von Mitteln gegen Algen und Schnecken nach der Behandlung aus dem Wasser herausfiltern.
Die zu entfernenden Stoffe lagern sich an den Filtermaterialien an und befinden sich nicht mehr im Aquarienwasser. Nach einer gewissen Zeit, die von der Konzentration der Schadstoffe im Wasser abhängt, sind die Filtermaterialien gesättigt und müssen durch neue ersetzt werden. Normalerweise ist es nicht sinnvoll, sie ständig einzusetzen. Sie werden nur benötigt, um schädliche oder zum Beispiel für die Bekämpfung von Krankheiten, Schnecken oder Algen benutzte Substanzen aus dem Wasser zu entfernen.
Weil adsorbierende Filtermaterialien diese Stoffe anlagern, sollte man sie nicht während der Behandlung von Krankheiten oder der Bekämpfung von Algen oder Schnecken einsetzen. Die Wirksamkeit der entsprechenden Mittel kann beeinflusst werden oder es können sogar unvorhersehbare Reaktionen auftreten.
In manchen Fällen (etwa bei pH-Wert-Schwankungen) können adsorbierende Filtermaterialien die angelagerten Stoffe auch wieder freigeben. In diesem Fall kann es geschehen, dass die tage- oder sogar wochenlang aufgenommenen Stoffe auf einmal ins Wasser abgegeben werden. Die plötzliche Freisetzung großer Mengen von Schadstoffen kann für das Leben im Aquarium gravierende Folgen haben. Meistens ist eine Vergiftung die Folge.
2. Pflanzendünger
Dünger für Aquarienpflanzen gibt es in verschiedener Form, zum Beispiel flüssig, in Tablettenform und als gedüngten Bodengrund (lesen Sie mehr unter "Gedüngter Bodengrund"). Dünger in Tablettenform geben die Nährstoffe nach und nach ab, um das Pflanzenwachstum zu fördern. Damit sie nicht auf einmal freigesetzt werden, dienen Chelatoren als Bindemittel. In manchen Fällen binden sie auch andere Stoffe, können sie aber auch wieder abgeben.
Durch dieses Bindungsvermögen können Pflanzendünger möglicherweise die Wirksamkeit von Mitteln gegen Krankheiten, Schnecken und Algen herabsetzen oder mit ihnen reagieren.
Besonders bei Algenbekämpfungsmitteln können Pflanzennährstoffe (in jeder Form) die Wirksamkeit herabsetzen. Algen können diese Nährstoffe nutzen, so dass bei gleichzeitiger Nutzung von Düngern und Algenbekämpfungsmitteln die Algen auf der einen Seite ernährt und auf der anderen Seite bekämpft werden.
3. Gedüngter Bodengrund
Ein gedüngter Bodengrund gibt seine Nährstoffe nach und nach ab, um das Pflanzenwachstum zu fördern. Damit sie nicht auf einmal freigesetzt werden, dienen Chelatoren als Bindemittel. In manchen Fällen binden sie auch andere Stoffe, können sie aber auch wieder abgeben.
Durch dieses Bindungsvermögen können Pflanzendünger möglicherweise die Wirksamkeit von Mitteln gegen Krankheiten, Schnecken und Algen herabsetzen oder mit ihnen reagieren.
Besonders bei Algenbekämpfungsmitteln können Pflanzennährstoffe (in jeder Form) die Wirksamkeit herabsetzen. Algen können diese Nährstoffe nutzen, so dass bei gleichzeitiger Nutzung von Düngern und Algenbekämpfungsmitteln die Algen auf der einen Seite ernährt und auf der anderen Seite bekämpft werden.
4. Oxidatoren und UV-Bestrahlung
Wie der Name schon sagt, oxidieren Oxidatoren Stoffe (zum Beispiel mithilfe von Wasserstoffperoxid). In den meisten Fällen wird dadurch die Wirksamkeit von Mitteln gegen Krankheiten oder Algen und Schnecken herabgesetzt und manchmal treten unerwünschte Reaktionen auf.
|
|